Gartengestaltung – mit diesen Tipps sieht dein Garten auch im Winter zauberhaft aus 

Jedes Jahr auf Neue beobachte ich, wie sich zu Beginn des Winters eine schwermütige Tristesse über viele Gärten legt, welche im Frühling und Sommer noch so bunt und lebhaft die Gemüter verzückten. Die meisten Gärten werden zum Winter hin einfach nicht mehr genutzt und fristen ihr trostloses Dasein, bis der Frühling den Garten wieder aus dem Winterschlaf holt und das große Aufblühen beginnt. Schade eigentlich, denn es gibt viele Möglichkeiten den Garten so zu gestalten, dass er das ganze Jahr über lebendig und einladend aussieht. Wir zeigen Euch, wie das möglich ist und was man den Winter über im Garten an Aktivitäten machen kann, um den Außenbereich das ganze Jahr über zu nutzen.

Ebenen und Konturen schaffen – so wirkt dein Garten auch unter einer weißen Schneedecke interessant und einladend

 Unterschiedliche Ebenen, Tiefen, Materialien und schöne Konturen machen jeden Garten interessanter. Leider sehe ich häufig Gärten, die „nur“ aus einem quadratischen Stück flacher Wiese, umrandet von einem ebenso geometrisch angeordnetem Laubbusch bestehen. Dass diese Gärten im Winter karg und trist wirken, ist keine große Überraschung, oder? Klar, zum Frühling erwacht der Laubbusch zum Leben und kommt seiner Aufgabe als Sichtschutz wieder nach, dann werden noch die Gartenmöbel und der Sonnenschirm aus dem Keller geholt und schon kann man dort den Sommer über gut verweilen. Ein Garten kann aber das ganze Jahr über zum Verweilen einladen. Um deinen Garten interessanter und freundlicher zu gestalten, sind unterschiedliche Ebenen von Vorteil. Verschiedenhohe Bäume, Büsche, Gräser und Beete sowie eine Pflanzenvielfalt, welche über das ganze Jahr hinweg für eine farbenfrohe Optik sorgt. Auch kleine Gartenteiche, feste Sitzecken, Feuerstellen und Laternen bringen mehr Gemütlichkeit und Texturreichtum in deinen Garten. Gerade wenn der Außenbereich unter einer dicken Schneelandschaft gebettet ist, wird ein ebenen- und konturreicher Garten zu einem wahren Winterwunderland. Ob die verschnörkelte französische Gartenbank neben einer antiken Parklaterne unter einer schneebedeckten Trauerweide, die modern gepflasterte, runde Feuerstelle neben der Gartenhütte mit Brennholzregal, die kleine Sitzecke mit dem bunten Mosaiktisch neben dem von Gräsern eingerahmten Gartenteich oder der kurvig verlaufende Kiesweg mit bepflanztem Rosenbogen und Gartenskulpturen, die aus den links und rechts angeordneten, mehrstöckigen Beeten hervorstechen - Gärten sollten eine Erweiterung des Innenraums sein und ebenso wie die Interior-Gestaltung der Persönlichkeit der Besitzer entsprechen.

Vielfalt an Farben und Texturen – mit diesen Pflanzen leuchtet dein Garten auch im Winter farbenfroh

Es gibt so viele tolle winterharte Pflanzen und farbenfrohe Bäume, die den Garten auch im grau melierten Winter noch lebhaft wirken lassen. Ob Bäume mit warmer zimtiger Rinde, Beerenbüsche mit violetten Beeren, die kleine Vögel anlocken, Gräser, die auch im Winter einen zauberhaften Charme versprühen, prächtige Winterapfelbäume, die zum Zubereiten von Bratäpfeln verlocken, farbenfrohe Ziergehölze mit langstieligen Fliederblättchen, immergrüne Kletterpflanzen, die auch im Winter noch Hauswände, Pavillons und Sichtschutzwände zieren oder winterharte Staudenarten, die deine Beete auch bei tiefsten Temperaturen mit der schönsten Farbpracht bereichern – wir stellen Euch 6 Pflanzen und Bäume vor, die deinen Garten auch im Winter wundervoll einladend wirken lassen.

Der Zimtahornbaum – ein besonderer Blickfang für das ganze Jahr 

Den Zimtahorn (bot. Acer griseum), welcher ursprünglich aus dem westlichen China stammt, findet man vermehrt in gepflegten Parkanlagen und auch immer häufiger in Deutschlands Gärten – und das nicht ohne Grund. Diese Baumart ist nicht nur besonders pflegeleicht, sie sorgt auch für einen wahren Blickfang zu jeder Jahreszeit. Während die ovalen Blätter im Frühjahr beginnen, sich in kräftigen Grüntönen zu präsentieren, kommt es im Spätsommer zu einer wahren Farbexplosion an Gelbtönen. Im Herbst entwickelt das Laubkleid dann seine wunderschöne Farbpracht aus intensiven Orange- und Rottönen. Im Mai kommen die gelben trugdoldenartigen Blüten hinzu, welche im Verlauf kleine Flügel entwickelt.

Das besondere optische Highlight des Zimtahorns ist jedoch seine zunächst gräuliche, glatte Baumrinde, welche sich im Alter zwischen 2 – 3 Jahren blätterartig abträgt und einrollt, wodurch die zimtstangenähnliche, einzigartige Optik entsteht. Im vierten Jahr färben sich die Triebe dann in wunderschöne Zimtbraun- und Rottöne. Bevor der erste Frost vor der Tür steht, wirft der Zimtahorn sein Blätterkleid ab und zeigt seine zimtfarbenen Gehölze in voller Pracht. Die warmen Farben der Baumrinde trotzen auch dem trübseligsten Wintertag und sorgen an jedem Ort für einen fabelhaften Blickfang. Um seine größtmögliche Farbpracht zu entwickeln, sollte der Zimtahorn an einem sonnigen Standort gepflanzt werden. Diese Baumart ist zudem sehr pflegeleicht, da sie nicht beschnitten werden muss und mit sehr wenig Wasser auskommt. Ein durchlässiger und dabei sandig-humoser Boden eignet sich optimal für diesen besonderen Herzwurzler.

Liebesperlenstrauch – die violetten Beeren zeigen sich im Winter in ihrer schönsten Pracht

Der Liebesperlenstrauch wird nicht grundlos auch als Schönfrucht bezeichnet, denn dieser treffende Name ist Programm – zumindest im Winter. Während sich der Liebesperlenstrauch die meiste Zeit des Jahres in einem eher unscheinbaren grünen Gewand zu erkennen gibt, beginnt er im September seine Blüte, wenn die meisten Pflanzen sich bereits auf den „Winterschlaf“ vorbereiten. Zu diesem Zeitpunkt fangen auch die Blätter der Schönfrucht an, sich in pfirsichartigen zarten Gelb- und Orangetönen zu präsentieren. Erst jetzt fangen die pfefferkorngroßen, intensiv violetten Früchte des Lippenblütlers an sich zu entwickeln und erleuchten das bereits karg gewordene Pflanzenumfeld bis in den Dezember hinein. Neben der intensiven Farbpracht der kleinen runden Steinfrüchte bietet der Liebesperlenstrauch übrigens auch eine ideale Nahrungsstätte für Vögel und Insekten. Während der Herbst- und Winterzeit bietet er den Vögeln die saftigen Beeren und im Frühjahr und Sommer ist dieser Strauch ein wahrer Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Die Zierzweige eignen sich zudem ganz wunderbar zum Aufpeppen von Blumensträußen, denn sie halten sich über mehrere Wochen. Da die kleinen Beeren allerdings giftig für Mensch und Haustier sind, sollte der Strauß für Tiere und Kleinkinder unzugänglich platziert werden. Aufgrund der kompakten Größe findet die Schönfrucht auch optimal Platz in kleinen Gärten. Dieser winterharte Kleinstrauch belebt wirklich jeden Garten während der tristen Winterzeit und zieht während des Dezembers alle Blicke auf sich.

Lampenputzergras Hameln - winterharte Ziergräser für mehr Leichtigkeit und Eleganz

 Winterharte Ziergräser wie das Lampenputzergras Hameln ‚zieren‘, wie der Name schon verspricht wirklich jeden Garten und verleihen ihm Leichtigkeit und zarte Eleganz. Während die langen Gräser zwischen Juli und Oktober in ihrer vollen, flauschigen Blüte zu bewundern sind und sich in gelben, braunen, weißen oder rosa Farbspielen präsentieren, verleihen sie deinem Garten einen Hauch der Sommerlandschaft Südfrankreichs. Doch nicht nur im Spätsommer, sondern das ganze Jahr über bereichern Lampenputzgräser die Optik eines jeden Gartens. Wer die Gräser schon einmal an einem Wintermorgen im Raureif beobachtet hat, während die ersten Sonnenstrahlen die kleinen frostigen Kristalle reflektieren, weiß, welchen Charme diese Gräser einer Winterlandschaft verleihen können.

Das pflegeleichte Ziergras kann als Bodendecker, für Blumenbeete, als Rosenbegleiter oder auch als Kübelpflanze genutzt werden. Die überhängend buschig wachsenden Gräser erreichen eine Höhe von bis zu 90 cm und sind zudem absolut ungiftig, sodass sie sich auch ideal für hundefreundliche Gärten eignet.

Weißgrüner Efeu – diese immergrüne Kletterpflanze bringt Farbe in den Garten

Buntblättriger Efeu oder bot. Hedera helix Glacier, sorgt das ganze Jahr über für Farbe in deinem Garten, rankt sich wunderbar an Gartenmauern, Hauswänden und Trennwänden hinauf und ist aufgrund seiner späten Blütezeit zudem noch eine wichtige Futterquelle für Bienen und Insekten. Während die bunten Weinreben ihr Blätterkleid verlieren, steht der Hedera helix Glacier mit seinen weißgrün verzierten, herzförmigen Blättern erst mitten in seiner Blütezeit. Die Dolden-artigen, weißgrünen Blüten verzieren den Garten bis in den November hinein. Im Vergleich zu vielen anderen Efeu-Arten ist der Hedera helix Glacier nicht laubabwerfend und begrünt den Garten das ganze Jahr über.

Dieser Efeu trotzt selbst eisiger Kälte und schmückt mit seiner Wuchsgeschwindigkeit von 20 – 50 cm pro Jahr ziemlich schnell die zu berankende Fläche. Ob als Bodendecker, Kletterpflanze oder zur Berankung im Kübel, dieser Efeu ist absolut unkompliziert, was den Standort angeht, so kann dieser in der Sonne, im Halbschatten oder auch im Schatten ganzjährig gepflanzt werden. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 6 Metern sorgt diese Pflanze auch im Winter für einen saftig grünen Blickfang in deinem Garten.

Violetter Zierkohl – viel zu schön, um gegessen zu werden

 Je kälter das Wetter, desto intensiver leuchtet der violette Zierkohl – und das am besten an einem sonnigen Plätzchen. Der violette Zierkohl mit dem bot. Namen ‚Brassica oleracea var. Acephala‘ ist ein naher Verwandter des Grünkohls und damit zwar essbar, jedoch deutlich bitterer im Geschmack. Daher wird er lieber als Zierpflanze genutzt und macht sich mit seiner intensiven Farbgebung als solcher auch richtig gut, vor allem im Winter, wenn der Garten optisch von der jährlichen Tristesse überschattet wird. Zu dieser Zeit bringt die 2-jährige Pflanze richtig Pepp in den Garten und sieht auch im Kristallmantel an frostigen Tagen bezaubernd aus. Der Zierkohl kann im Kübel oder im Beet gepflanzt werden, wichtig ist nur, dass er regelmäßig Wasser bekommt, um die Blätter vor dem Welken zu schützen. Mittlerweile wird der Zierkohl auch gerne von Floristen für moderne Sträuße und Deko-Arrangements genutzt. Absolut prädestiniert ist diese ‚Pflanze für einen schönen winterlichen Garten aufgrund ihrer Winterhärte von bis zu 10 °C Minustemperaturen. Die Kälte gepaart mit direkter Sonneneinstrahlung sorgt für die optimalen Bedingungen für eine besonders intensive Farbgebung. Zudem eignet sich der violette Zierkohl besonders gut für kinder- und hundefreundliche Gärten.

Rote Sternette – dieser Winter-Apfelbaum verbreitet fruchtige Düfte im November

 Die rote Sternette ist eine über 200 Jahre alte Winterapfelsorte mit intensivroter Färbung und kleinen weißen Sprenkeln in Form von Sternchen. Deswegen wird diese Apfelsorte auch sehr gerne für die Weihnachtstafel genutzt. Verbreiten die Früchte der roten Sternette einen süßlich fruchtigen Duft im Garten, ist es bald Zeit für die Ernte. Mit etwas Geduld kann dann Ende November statt einem ausgiebigen Spaziergang das große Ernten mit der Familie beginnen. Bei richtiger Lagerung halten sich die süßsäuerlichen Äpfel dann sogar bis in den März, sodass Bratäpfel, Apfel-Tarte, Apfelmus, Apfelspannkuchen und viele weitere Gerichte für die familiären Mahlzeiten mit den Äpfeln aus dem eigenen Garten zubereitet werden können. Aber auch unbearbeitet in einem Obstkorb machen sich diese Äpfel aufgrund ihrer intensiven Rottöne einfach toll und passen zum traditionell weihnachtlichen Ambiente. Als mittelgroßer Baum, der eine Wuchshöhe von 3,5 m selten übersteigt, eignet er sich auch sehr gut für kleinere Gärten.

Umgeben von wundervollen Pflanzen und Bäumen wie diesen bleibt dein Garten auch in Winter lebhaft und lädt zu winterlichen Aktivitäten ein, sodass Du deinen Garten das ganze Jahr über nutzen kannst und Freude daran hast. Falls Du noch Ideen zu Aktivitäten im winterlichen Garten benötigt, wirst Du hier ganz sicher fündig werden. Wir wünschen Euch eine tolle Winterzeit in Eurem Garten! 😊